Walk of Shame. BA-Abschlussarbeit von Ulrike Bruchhaus
Der Walk of Shame ist eine interaktive Kampagne, die zur Thematik Zwangsprostitution aufklärt und sensibilisiert. Die Kampagne wird an öffentlichen Orten installiert, sodass ein Großteil der Gesellschaft in ihrem Alltag über sie stolpern kann. Vor allem Freier sollen von der Kampagne angesprochen werden, denn sie haben den direkten Kontakt zu Prostituierten und können, wenn sie dafür sensibilisiert sind, erkennen, ob es sich bei der Prostituierten eventuell um eine Zwangsprostituierte handelt.
Die Kampagne ist als ganzheitliches Erlebnis konzipiert. Auf dem Boden aufgesprüht, ist die Kampagne im öffentlichen Raum schnell sichtbar und begegnet den Passanten in ihrem Alltag. Der Walk of Shame besteht aus zwei Ebenen: Fußspuren und typografischen Elementen. Die Fußspuren bilden den emotionale Part der Kampagne und beschreiben die einzelnen Akteure im Milieu: Das Opfer wird barfüßig gezeigt, der Zuhälter in Mafiosi-Schuhabdrücken und die Freier in ganz unterschiedlichen Alltagsschuhen. Normalerweise sind Spuren unsichtbar, genauso wie es Zwangsprostitution in unserer Gesellschaft ist. Die Kampagne soll das ändern. Die Spuren sollen Zwangsprostitution in unserem Alltag sichtbar werden lassen. Die zweite typografische Ebene liefert die informative Komponente der Kampagne: Die große Typografie gibt klare Informationen zum Thema. Die etwas kleinere, eingeklammerte Typografie stellt einen inneren Monolog der Frau dar. Durch diese Ebene wird die Persönlichkeit der Frau sichtbar, die in dem Milieu oft gänzlich verschwindet.
Die Kampagne wird im Jahr 2018 in verschiedenen Kontexten und Veranstaltungen an die Öffentlichkeit gebracht werden. Nähere Infos dazu werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
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Betreuende Professoren:
Prof. Hans Günter Schmitz (Konzeption und Gestaltung), Dr. Bernhard Uske (Theorie)